Goldene Hochzeit Gedichte

Eine besondere Freude kann man dem Goldpaar mit selbstgeschriebenen Gedichten machen. Sie sind eine wunderschöne persönliche Erinnerung an ganz besonderen Momente. Sehr schön macht sich dabei die dichterische Umsetzung von kleinen Anekdoten aus dem Leben des Paares. Ob Ihr dabei das glückliche Ehepaar zum Lachen bringen wollt oder vielleicht sogar darauf aus seid, dass das eine oder andere Tränchen der Rührung fließt, sei natürlich Euch überlassen.

Gedichte als die schönsten Sprüche zur goldenen Hochzeit

Falls Ihr also selbst zur “Feder” greifen wollt, geben wir Euch später ein paar Tipps, wie das mit dem eigenen Gedicht am besten klappt. Wenn Ihr aber erstmal nicht selbst zum Dichter werden wollt und etwas Unterstützung bei der Suche nach den passenden Versen braucht, seid Ihr hier genau richtig. Denn wir haben Euch einige unserer Lieblingsgedichte zur Goldenen Hochzeit zusammengestellt.

Lustige Gedichte zur Goldenen Hochzeit

Ein paar nette Zeilen, die alle auf der Feier zum Schwelgen in alten Zeiten und zum Lachen bringen, ist doch immer etwas Schönes! Vorgetragen von einem Familienmitglied wird so ein Gedicht die feierliche Stimmung auflockern und kann daher gerne an den Übergang zum “gemütlichen Teil” der Veranstaltung gesetzt werden. Hier stellen wir euch Beispiele dieser Art vor.

Andere Zeiten

Als vor Jahren
Mit den Paaren
Goldne Spänglein In den Haaren -
Unser alter Pfarrer Schmitt
Weihevoll zur Feier schritt
Wabert Weihrauch
Durch die Kirche
Und auch Tante Leonoren
Die den Gatten lang verloren
Ging ein wenig weinend mit.

Heut nach 50 Ehejahren
Kommt der Opa angefahren
Mit dem neuen heißen Schlitten
Oma ißt McDonalds-Fritten
Und der Wind reißt jetzt beim Fahren
Gar nicht mehr an Opas Haaren
Aus der aufgedrehten Kiste
Dröhnt Mick Jagger auf die Piste
Und das Paar seit vielen Jahren
Mit dem Fröhlichsein erfahren
Bringt die Feierleut in Action:
We can get no satisfaction!
Werner Schepp

Falten

Vor vielen Jahren haben wir
Ein festes Band um uns geflochten
Zur Fessel wurde es uns nie
Weil wir uns tief und wirklich mochten

Sehn wir uns heute noch in die Augen
Umfängt ein Lächeln unsren Blick
Und zeigt uns ohne jede Worte
Es gibt für uns des Lebens Glück

Natürlich sind wir jetzt die Alten
Und manches Zipperlein uns zwickt
Und um die Augen gibt es Falten
Die keine Tagescreme zerdrückt

Jedoch das muss euch gar nicht grämen
Und euch auch keine Sorgen machen
Ihr müsst das einfach heiter nehmen:
Denn unsre Falten sind vom Lachen.
Werner Schepp

Goldene Hochzeit Gedichte Enkel

An solch einem Festtag ist es besonders schön, wenn die gesamte Familie sich aufmacht, um diesen besonderen Tag zusammen verbringen zu können. Gerade die Enkel, die meist in der Welt verstreut sind, werden doch immer sehr vermisst und das Goldene Ehepaar freut sich besonders, mal endlich wieder die “Kleinen” in die Arme nehmen zu dürfen. Das wissen die Enkelchen natürlich auch und damit das Widersehen auch so richtig schön in Erinnerung bleibt, haben wir hier Gedichte für die Enkel zusammengestellt.

Zusammen

Es ist so schön zu sehen
Wie ihr zusammen seid,
Wie ihr das Leben meistert,
Trotz Müh und manchem Leid.

Trotz mancher schweren Tage
Verlort ihr nie den Mut
Und auf die alte Frage: Wie geht es?
Sagt ihr: Gut!

Und sagt man, schaut, die Alten,
wie stark die beiden sind,
sie hab‘n sich gut gehalten,
das sieht ein jedes Kind.

Dann wissen wir die Antwort:
Zusammen wird man alt
Und kann sich nur gut halten
Durch den Zusammenhalt.

Das war bei euch des Lebens
Sicherer Gewinn:
Ihr gingt in allen Lagen
Vereint durch Dick und Dünn!
Drum lasst uns jetzt zusammen
Auf euch das Glas erheben:
Mögt ihr noch viele Tage
Zusammen glücklich leben!
Werner Schepp

Gedicht Goldene Hochzeit Eltern

Die Eltern haben es geschafft! 50 Jahre haben es die beiden nun miteinander ausgehalten. Da bleibt uns als Tochter und Sohn nicht viel mehr, als den Hut zu ziehen. Was für ein wahnsinniges Vorbild! Ein Hoch auf Mama und Papa und auf die nächsten 50! Hier haben wir ein paar nette Gedichte für die Eltern gesammelt.

Goldner Abend 

Zogen Wochen, zogen Stunden
Manchmal allzu rasch dahin
Hat doch, seit wir uns gefunden,
Unser Leben einen Sinn
Golden lacht der Abendschein
Über unsrer beider Leben
Und wir können glücklich sein
Euch davon etwas zu geben
Werner Schepp

Der Blumenstrauß

Wenn Sträuchern, Blumen manche Deutung eigen,
Wenn in den Rosen Liebe sich entzündet,
Vergißmeinnicht im Namen schon sich kündet,
Lorbeere Ruhm, Cypressen Trauer zeigen;
Wenn, wo die andern Zeichen alle schweigen,
Man doch in Farben zarten Sinn ergründet,
Wenn Stolz und Neid dem Gelben sich verbündet,
Wenn Hoffnung flattert in den grünen Zweigen:
So brach ich wohl mit Grund in meinem Garten
Die Blumen aller Farben, aller Arten
Und bring’ sie dir, zu wildem Strauß gereihet.
Dir ist ja meine Lust, mein Hoffen, Leiden,
Mein Lieben, meine Treu’, mein Ruhm, mein Neiden,
Dir ist mein Leben, dir mein Tod geweihet.
Ludwig Uhland

Gedicht Goldene Hochzeit Großeltern

Gerade für Oma und Opa bedeutet es besonders viel, mit der Familie an diesem Tag zusammen zu kommen und ihn gebührend zu feiern. Soviel haben die beiden miteinader erlebt, dass es an Stoff für Gedichte sicherlich nicht fehlen sollte!

Zur Goldnen Hochzeit

Golden, silbern, eisern, ehern
Nennt die Alter man der Welt,
Und zum mindern von dem höhern
Schreitet fort sie, wird erzählt.
Doch der Mensch in unsern Tagen
Sieht die Alter sich verkehrt:
Jugend, die schon Sorgen plagen,
Zeigt nur eisern ihren Wert.
Erzgewappnet geht das Leben,
Selbst die Liebe wird zum Streit,
Und dem stets erneuten Streben
Liegt der Ruhe Glück so weit.
Erst nach durchgekämpften Jahren
Lacht das Schicksal wieder hold,
Und mit Silber in den Haaren
Wird die Zeit, die Ehe - Gold
Franz Grillparzer

Der Ungenannten

Auf eines Berges Gipfel
Da möcht ich mit dir stehn,
Auf Täler, Waldeswipfel
Mit dir herniedersehn;
Da möcht ich rings dir zeigen
Die Welt im Frühlingsschein,
Und sprechen: wärs mein Eigen,
So wär es mein und dein.
In meiner Seelen Tiefen,
Oh sähst du da hinab,
Wo alle Lieder schliefen,
Die je ein Gott mir gab!
Da würdest du erkennen:
Wenn Echtes ich erstrebt,
Und mags auch dich nicht nennen,
Doch ist’s von dir belebt.
Ludwig Uhland

Meine Lieben Großeltern!

Wie schön ist’s Euch zu sehen,
Nach ach, so langer Zeit
Immer noch zusammen

Ihr seit mein größtes Vorbild,
Ich schaue zu euch auf,
Denn wenn ich euch so anseh,
Bekomm ich so riesen Gänsehaut.

Ich hab euch furchtbar gerne,
Und drück euch Beide fest,
Nun lasst uns zusammen genießen,
dies unglaublich schöne Fest!
Sarah Schepp

Lieber Opa! Liebe Oma!

50 Jahre! Was für eine Zahl!
Ihr habt es geschafft,
Das kann man wohl sagen.

Ich nehm mir mein Glas und hab keine Wahl,
Euch Beiden zu sagen - und das ganz ohne Qual-
Ihr Zwei seid zusammen,
In jeglicher Sicht,
Ein Dreamteam seit Jahren,
das niemals zerbricht.

Ich wünsch Euch von Herzen,
Und das mein Ich ernst,
Das es exakt so bleibt,
in der kommenden Zeit.
Sarah Schepp

Kurze Gedichte und Sprüche zur Goldenen Hochzeit

Manchmal muss es auch kein längeres Gedicht sein, um dem Goldpaar eine liebevolle Nachricht zukommen zu lassen. Es kann einfach ein schöner kurzer Zweizeiler, ein netter Spruch oder Gedanke reichen, um dem Ehepaar an der Goldene Hochzeit eine Freude zu machen.

Die Liebe allein versteht das Geheimnis, andere zu beschenken und dabei selbst reich zu werden.
Clemens Brentano

Liebe hat kein Alter, sie wird ständig neu geboren.
Blaise Pascal

Eine gute Ehe beruht auf dem Talent zur Freundschaft.
Friedrich Nietzsche

Zwei Seelen und ein Gedanke, zwei Herzen und ein Schlag!
Friedrich Halm

Romantische Gedichte zur Goldenen Hochzeit

50 Jahre verheiratet und immer noch verliebt wie am ersten Tag! Nach so vielen Jahren zusammen kann man wohl mit Sicherheit sagen, dass man seine große Liebe gefunden hat. Und wer wünscht sich das nicht! So unglaublich romantisch ist das und deshalb haben wir für Euch hier gefühlvolle Gedichte zur Goldenen Hochzeit gesammelt.

Viele Jahre

Viele Jahre sind es her
Seit wir gestern uns gefunden
Und das Leben hat uns sehr
Ganz mit Herz und Hand verbunden
All die Tage, all die Jahre
Scheinen wie ein kurzer Scherz
Grau sind unsrer beider Haare
Aber jung ist unser Herz 

Darin blüht - wenn nun auch leiser -
Unsre Liebe wie seit je
Nur ist sie ein wenig weiser
Und bewahrt uns vor dem Weh
Das in unsren jungen Jahren
Manchmal in die Brust uns fuhr
Denn als grün und dumm wir waren
Waren wir auch manchmal stur

Und mit Lächeln schau’n wir heut
Auf die wilde Zeit zurück
Denn wir haben nichts bereut
Und noch immer strahlt das Glück
Werner Schepp

Dass du mich liebst, das wusst ich

Dass du mich liebst, das wusst ich,
ich hatt es längst entdeckt;
doch als du mir’s gestanden,
hat es mich tief erschreckt.

Ich stieg wohl auf die Berge
und jubelte und sang;
ich ging ans Meer und weinte
beim Sonnenuntergang.

Mein Herz ist wie die Sonne
so flammend anzusehn,
und in ein Meer von Liebe
versinkt es groß und schön
Heinrich Heine

Gedicht Goldene Hochzeit selber schreiben

Gefällt das alles nicht, weil es nicht genügend auf die spezielle Situation und die persönlichen Erlebnisse des Paares zugeschnitten ist, so machen sich viele auf den Weg des dichterischen “Heimwerkens”. Allerdings erinnern sich die meisten von uns auch, dass die dabei entstandenen und vorgetragenen lyrischen “Werke” nicht immer den Beifall der Zuhörerschaft erringen und diese - obwohl natürlich niemand etwas Negatives sagt - erleichtert aufatmet, wenn der Vortrag vorüber ist. “Nobody is perfect” - aber ein wenig Form sollte unser Werk schon haben.

Daher hier einige Tipps:

Textlänge
Da wir keine Profis sind, legt man die Sache nicht zu umfangreich an. Auch die großen Könner kommen häufig mit wenigen Strophen aus. Was darüber hinausgeht, ist nicht unbedingt von Übel, aber man sollte sich gut überlegen, ob das wirklich nötig ist. Besser also: “In der Kürze liegt die Würze”!

Thema
Um diese erste “Regel” einhalten zu können, wählt man am besten ein überschaubares Thema und irrt nicht von einem Thema zum nächten herum. Die Goldenen Hochzeit gibt ein überschaubares Thema her und weckt mit der Bedeutung Assoziationen.

Rhythmus
Ganz wichtig ist der Rhythmus in den Versen bzw. Zeilen. Auch wenn man noch nichts von einem Jambus, Trochäus oder Daktylus gehört haben sollte, sagt das Ohr, dass die Verse

“Ach, wie leuch-tet uns die Son-ne         (/ - / - / - / -)      (/ = betont, - = unbetont)
 Auf der gold-nen A-bend-wie-se”.          (/ - / - / - / -)

schöner klingen als die Variante

“Ach, wie strahlt uns die Son-ne            (/ - / / - / -)
 Auf der gold-far-be-nen Wie-se”.          (/ - / / - / -)

Und das hängt - wie man am Rhythmusschema der betonten und unbetonten Silben sehen kann - nicht nur mit der inhaltlichen Veränderung der beiden Verse zusammen, sondern ganz wesentlich mit dem fließenden Rhythmus im ersten Beispiel (hier folgen immer eine betonte und eine unbetonte Silben aufeinander) und dem Rhythmusgeholper (die Abfolge der betonten und unbetonten Silben ist hier unregelmäßig) im zweiten Beispiel.

Wie bestimmt man den Rhythmus?
Man spricht sich sein Gedicht am besten laut vor und betont dabei die Silben etwas überdeutlich, aber gemäß der natürlichen Sprache. Wir sagen z.B. „ge-hen“ nicht „ge-__hen__“. Zunächst betont man bei unserem obigen Beispiel das “Ach”, während das “wie” etwas weniger betont wird. Wenn man bei diesem Vorgang in einen fließenden Rhythmus kommt, liegt man richtig.

Zum Reim
Wiederholungen vermeiden
Ganz wichtig bei einem Gedicht ist natürlich der Reim. Normalerweise benutzen wir den Endreim - also am Ende des Verses. Hier sollten wir aber nicht nach dem alten Sinnspruch: “Reim dich oder ich fress dich!” vorgehen. Vor allem ist die Wiederholung von Reimwörtern zu vermeiden.

“Franz konnte Gabi gar nicht leiden
  Das schuf den beiden großes Leiden”

Wir hören es, das klingt – obwohl es sich natürlich reimt - nicht gut. 

“Drum sollten wir im Text vermeiden, 
  Dass zweimal auftaucht dieses “Leiden”!

(und auch andere Wiederholungen!)

Der Endreim
Bei den Endreimformen benutzt der Laiendichter am besten den Paarreim oder den Kreuzreim. Das bedeutet, dass er beim Paarreim immer zwei aufeinanderfolgende Verse miteinander reimen lässt. Beim Kreuzreim erfolgt der Reim jeweils im übernächsten Vers.

Paarreim
Hans und Gretel, diese beiden,
Konnten sich besonders leiden,
Gab er ihr Blumen an der Tür
Bekam er einen Kuss dafür.

Kreuzreim
Hans und Gretel, diese beiden,
Hatten sich einander lieb,
Doch sie konnt’ es gar nicht leiden,
Wenn er lang im Wirtshaus blieb.

Die Verslänge
Wie Ihr an den Beispielen sehen könnt, sollte die Länge der einzelnen Verse nicht stark voneinander abweichen. Das bedeutet, dass sie in der Regel etwa die gleiche Anzahl von betonten und unbetonten Silben enthalten.

Die Strophenlänge
Ein sehr gebräuchliches Maß ist der Vierzeiler (also vier Verse pro Strophe). Es kann natürlich Abweichungen geben, die sollten aber nicht zu Mammut-Strophen führen. Bleibt nach Möglichkeit bei der Zahl “Vier”.

Großschreibung und Zeichensetzung
Wie Ihr an den Beispielen seht, wird in der Regel bei einem Gedicht der Versanfang immer groß geschrieben -  auch wenn er mitten im Satz ist. Das ist aber kein Muss! Letzteres gilt auch für die Kommasetzung usw. – man kann, aber muss nicht! Wichtig sind die Satzzeichen nur, wenn ohne sie der Sinn unklar wird.

So - und nun legt los, viel Spaß beim Dichten!