Bei muslimischen Hochzeiten gibt es viele Hochzeitsbräuche, die nicht zwangsläufig mit der religiösen Vermählung etwas zu tun haben. Durch die Verbreitung des Islams sind diese Traditionen von der jeweiligen Landeskultur abhängig. Von musikalischen und tänzerischen Riten bis hin zu verschiedenen Symbolen der Ehe und Liebe, haben sich Bräuche im Laufe der Zeit mit der Religion verflochten.
Um die Hand der Braut anhalten
Noch immer ist es üblich, dass der Bräutigam, teilweise mitsamt seinen Eltern, die Brauteltern besucht, um den Brautvater um die Hand seiner Tochter zu bitten. Wenn die Eltern des Bräutigams anwesend sind, übernimmt den Teil in manchen Fällen sogar der Bräutigamvater für seinen Sohn. Das rührt daher, dass traditionell eine Hochzeit als eine Verbindung von zwei Familien angesehen wurde und nicht das Brautpaar per se im Mittelpunkt stand. Da wurde sich über eine Vermählung zweier Familien geeinigt, wodurch die Väter eine große Rolle bei der Entscheidung innehielten. In der Vergangenheit war es ebenfalls üblich, dass die Partner von den Eltern ausgesucht und zusammengeführt wurden. Das ist heute zwar nicht mehr gebräuchlich, doch das “um die Hand anhalten” beim Brautvater ist eine bleibende Tradition geblieben.
Verlobung
In einigen muslimischen Ländern folgt eine kleine Zeremonie, die auf dem geglückten Antrag folgt. Dabei tauscht Paar Ringe aus, die ihre Heiratsabsichten symbolisieren. Darauf folgt eine große Verlobungfeier, die im Umfang häufig schon einer Hochzeit gleicht. Diese wurde stets von der Familie der Braut ausgerichtet. Die anschließende Hochzeitsfeier übernimmt dann die Familie des Bräutigams. Heutzutage kommt in der Regel das Brautpaar für alle Kosten auf, jedoch häufig mit der großzügigen Unterstützung beider Familien.
Die Henna Nacht
Am Abend vor der Hochzeit, in der sogenannten Henna-Nacht treffen sich die weiblichen Verwandten und Freundinnen der Braut und bemalen ihre Hände mit Henna. Die rote Farbe soll Fruchtbarkeit und Liebe symbolisieren und vor dem “bösen Blick” schützen. Die mit Henna bemalten Hände der Braut werden mit einer Goldmünze in ein weißes Tuch gewickelt und dann in rote Handschuhe gesteckt.
Der Ehevertrag
Die Eheschließung tritt in Kraft mit dem Abschluss der Ehevertrags unter der Aufsicht Es ist üblich am Ende der muslimischen Trauung einen Ehevertrag zu unterschreiben. Dieser sichert die Rechte und Pflichten der Eheleute in ihrem zukünftigen gemeinsamen Leben. Der Ehemann verpflichtet sich seiner Frau einen gewissen Lebensstandard zu bieten. Ihr darf es nach der Hochzeit nicht schlechter gehen, als vor der Hochzeit.
Die Mitgift
In der muslimischen Kultur ist es seit langem eine Hochzeitstradition, dass der Mann der Braut eine Mitgift (Mahr) übergibt. Meist besteht diese Mitgift, auch Morgengabe genannt, da sie nach der Hochzeitsnacht überreicht wird, aus Geld oder Wertgegenständen. Sie hat einen ganz praktischen Hintergrund. Die Frau soll bei im Todesfall des Mannes oder einer Scheidung nicht mittellos dastehen. Heute hat die Morgengabe auch symbolischen Charakter, in Form eines Ringes, einer Goldkette oder anderen Schmucks.
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Das rote Band
Dieser Hochzeitsbrauch ist vor allem in der türkischen Hochzeit oft gesehen. Die Braut trägt um die Hüfte ein rotes Band über ihrem Kleid. Diese soll die Jungfräulichkeit symbolisieren.
Der Hochzeitszug
In einigen arabischen Ländern ist der Hochzeitszug, der sogenannte Zaffa, Tradition. Diese Prozession, die aus den Hochzeitsgästen und der Familie besteht, soll das nachfolgende Brautpaar ankündigen. Angeführt und begleitet wird der Zug von Tänzern und Musikern mit traditionellen Instrumenten, wie Trommeln und Blasinstrumenten. Auch im teils muslimisch geprägten Indien gibt es diesen Brauch, der sich dort Baraat nennt. Der Bräutigam zieht dort auf einem Esel oder einem Pferd zur Hochzeit, begleitet von Hochzeitsgästen, Musikern und Tänzern.
Zucker und Honig
Im Iran gibt es ganz süße Hochzeitsbräuche. Während der Zeremonie hält eine glücklich verheiratete Frau ein Tuch über das Hochzeitspaar. Nach dem Ja-Wort wird über diesem Tuch Zucker über das Brautpaar gerieben. Dies soll Glück bringen und das gemeinsame Eheleben versüßen. Außerdem lecken sich die frisch getrauten Eheleute Honig vom Finger, wobei der Ehemann vorsichtig sein muss, die Ehefrau aber beherzt zubeißen darf.
Der Hochzeitsthron
Während der Feier nimmt das Hochzeitspaar auf zwei bequemen Sesseln Platz, die meist in einer Art Lounge aufgestellt werden. Dort dürfen sie dann wie König und Königin über ihren Gästen thronen.
Hochzeitsgeschenke
Bei muslimischen Hochzeitsfeiern ist es üblich dem Brautpaar in einer langen Zeremonie Geld und Gold als Geschenk zu überreichen. Ein eigens für die Hochzeit bestellter Entertainer trägt einzeln vor, was für Geschenke jeder einzelne Gast dem Brautpaar macht. Dabei steht das Paar vorne und die Gäste stecken der Reihe nach dem Bräutigam Geld ans Hemd und der Braut goldene Reifen über die Hand.
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